Heute teile ich ein Stück meiner Kindheit mit euch. Die Stampfkartoffeln mit Buttermilch erinnern mich an meine Oma und meinen Opa, mit denen wir früher gemeinsam in einem Haus gewohnt und auch häufig gemeinsam Mittag gegessen haben. Neben meiner Mama war meine Oma meine allerliebste Köchin und ich bin froh, dass Mama viele Gerichte von ihrer Schwiegermutter übernommen hat und sie heute noch genauso für mich kocht, wie meine Oma damals. Einige dieser Gerichte habe ich mittlerweile auch von meiner Mama gelernt, denn richtige Rezepte mit Mengenangaben gibt es nur wenige. Ein typischer Spruch meiner Oma, wenn man nach der Menge einer Zutat gefragt hat, war „Musst gucken Kind.“ – es ging beim Kochen also viel nach Gefühl. Als ich meine Mama letzte Woche nach dem Rezept für die Stampfkartoffeln, die ich bis dahin noch nicht selbst gemacht hatte, gefragt habe, bekam ich auf eine Nachfrage auch von ihr nur den Spruch meiner Oma zu hören.
Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich was an Stampfkartoffeln so kompliziert ist, dass man dafür ein Rezept braucht. Nichts, aber ich wollte, dass sie genauso schmecken wie in meiner Erinnerung. Ich habe daher heute auch kein richtiges Rezept für euch, sondern nur grobe Angaben. Verlasst euch einfach auf euer Gefühl.
Ihr braucht:
Kartoffeln
Zwiebeln
durchwachsenen Speck
Margarine
Buttermilch
Salz
Zuerst müssen dir Kartoffeln geschält und in Salzwasser gekocht werden. Ein Stück Speck in Würfel schneiden und auch die Zwiebeln fein würfeln. Ein paar Minuten bevor die Kartoffeln fertig sind, den Speck in Margarine braten. Ja ich weiß, eigentlich hat der Speck genug Fett und man könnte die Margarine weglassen, aber laut meiner Mama, hat die Schwiegermutter meiner Oma immer gesagt, dass der Speck dann besser anschrinnt, also muss das für den echten Geschmack auch so gemacht werden. Die Speckwürfel sollten nicht zu dunkel werden. Sobald sie fertig sind, nimmt man sie aus der Pfanne und lässt sie auf einem Tuch abtropfen. In dem Fett des Specks brät man nun die Zwiebeln an, bis sie ein bisschen gebräunt sind. Die Kartoffeln abgießen und mit einem Kartoffelstampfer ordentlich klein stampfen. Jetzt nach Gefühl das Fett und die Zwiebeln dazu geben und unter die Kartoffeln stampfen. Das wars schon.
Allerdings gab es früher bei uns am Esstisch drei verschiedene Varianten die Stampfkartoffeln zu essen. Mein Opa hat immer eine Stampfkartoffel-Kuppel auf seinem Teller errichtet und in einen tiefen Teller daneben die Buttermilch gegossen. Die Stampfkartoffel-Kuppel wurde dann noch ordentlich gesalzen und löffelweise in die Buttermilch getaucht. Meine Oma und meine Mama haben die Stampfkartoffeln mit Tomatensalat und einem Spiegelei gegessen. Und ich habe mir das beste aus beiden Varianten rausgepickt, die Stampfkartoffelkuppel mit der Buttermilch und dazu noch Tomatensalat. Man kann auch die Grieben, also die gebratenen Speckwürfel, über die Stampfkartoffeln streuen.
Bei mir hat es mit dem Kochen nach Gefühl auf jeden Fall geklappt und es hat tatsächlich so geschmeckt wie früher bei meiner Oma. Vielleicht lag es ja auch ein bisschen an dem Geschirr, denn das ist das Gleiche von dem wir damals schon die Stampfkartoffeln gegessen haben.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und guten Appetit!
Ich kenne das Gericht auch von meinen Großeltern, nur daß es ohne Margarine gemacht wurde, sondern nur mit Speck, bzw ausgelassenen Speck. Gegessen wurde es genau so, wie es dein Großvater gegessen hat.
Dankeschön, es ist ein wunderschönes Essen